Rundschau, 23.01.2008


Streitpunkt: Sallerner Brücke

Wahl-Serie: Das sagen die Parteien / Heute: Verkehr und ÖPNV

Von Manfred Rohm

Am 2. März haben Sie die Wahl. Was sagen die Parteien zu den drängenden Fragen der Stadt? Heute vergleichen wir die Verkehrskonzepte der Parteien.


Zu viel Verkehr in der Stadt? Das sagen die Parteien.

Regensburg. Nicht erst seit der Feinstaubdebatte ist das Thema "Verkehr in der Stadt" in aller Munde und in den Programmen der Parteien.

CSU: Sie will den Durchgangsverkehr in der Altstadt reduzieren, aber dafür sorgen, dass die City mit dem Auto erreichbar bleibt. Beim Öffentlichen Nahverkehr will die Partei die Stadtbahn nicht aus den Augen verlieren und dabei das DB-Netz mit einbeziehen. Und dann ist da noch die umstrittene Sallerner Regenbrücke, die die CSU unterstützt.

SPD: Statt auf Großprojekte wie die Stadtbahn setzt die SPD beim ÖPNV auf den Ausbau der bereits bestehenden Einrichtung mit kürzerer Taktfolge und Einrichtung einer Ringbuslinie. Als Sofortmaßnahme um den Autoverkehr in der Altstadt zu reduzieren, will die SPD im Bereich Thundorfer-/Keplersstraße den Durchgangsverkehr verringern. Und die Osttangente östlich der Bahnlinie zur B 16 hat auf alle Fälle Vorrang vor der Sallerner Regenbrücke. Wenn die notwendig wird, dann muss für optimalen Lärrnschutz gesorgt sein.

Grüne: Die Grünen wollen den Autoverkehr zu Gunsten umweltfreundlicher Mobilitätsarten spürbar verringern. Die Altstadt wollen sie vollständig vom Durchgangsverkehr befreien. Dabei setzen sie unter anderem auf eine schnelle Realisierung der Stadtbahn. Darüber hinaus wollen sie die Takt der Stadtbusse verkürzen und an Wochenenden mit Nachtbussen ergänzen. Auf die "Mammutprojekte Sallerner Regenbrücke und Osttangente" wollen die Grünen verzichten, weil Naherholungsgebiete entwertet und die Feinstaubbelastung erhöht werden.

FDP: Als konkrete Maßnahme für die Verkehrsberuhigung in der Altstadt fordert die FDP die Befreiung des Domplatzes vom Durchgangsverkehr. Der ÖPNV soll durch ein "vernünftiges Nachtbuskonzept" erweitert werden, das in Ringlinien Stadt und Umland bedient. Bei der Sallerner Regenbrücke hat die FDP zwar eine eigene Meinung (nur bei Bedarf, d. Red.), will aber, dass dem Bürgerwillen Folge geleistet wird und fordert ein Bürgerbegehren

Freie Wähler: Auch die Freien Wähler wollen den Domplatz vom Durchgangsverkehr befreien und städtebaulich aufwerten. Der ÖPNV soll auf der Schiene durch zusätzliche Haltepunkte in und um Regensburg erweitert werden. Die Sallerner Regenbrücke lehnen die FW ab, aber die Ostumgehung befürworten sie.

ÖDP: Für die Entlastung der Altstadt hat die ödp einen konkreten Vorschlag: die Altstadtsüdumgehung (Bahnhof, Albertstraße ) zu stärken. Der ÖPNV soll beispielsweise durch Einführung von Schnellbus-Ringlinien gestärkt werden. Für die Sallemer Regenbrücke hat die ödp überhaupt kein Verständnis.

LiNKE: Die Entlastung der Altstadt vom Individualverkehr steht auch im Programm der Linken. Sie machen sich auch Gedanken über die Tarife im ÖPNV. Hier fordern sie die „mittelfristige Einführung einer flächendeckenden Flatrate“. Die Sallerner Regenbrücke ist für sie ein rotes Tuch.

CSB: Eine Entlastung der Altstadt will die CSB durch die Schaffung von zusätzlichen Kurzparkzonen am "Altstadtring" erreichen. Gleichzeitig soll dieser Straßenzug optimal an den ÖPNV angebunden werden. Dadurch wird die Altstadt vom Parksuchund Qurchgangsverkehr entlastet. Der OPNV soll, wo möglich, eigene Busspuren erhalten. Bei der Sallemer Regenbrücke muss laut CSB der Bürgerwille den Ausschlag geben. Deshalb unterstützt die Gruppierung das Bürgerbegehren.


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